11 Fragen an Hagen Meischner, den neuen PrestaShop Country Manager von Deutschland

Das Interview führte am 27.01.2015 Chris Gurk von der Agentur Gurkcity Webdesign.

Wie kam es, dass Sie Country Manager von PrestaShop in Deutschland wurden?

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Hagen Meischner – Country Manager von PrestaShop in Deutschland

Etwas aufzubauen und Dinge voranzutreiben hat mich schon immer begeistert. In den letzten 5 Jahren habe ich bei der eCommerce Versandhandelssoftware pixi* den Vertrieb und das Partnermanagement aufgebaut und so ist man auf mich zugekommen um die Verantwortung für das Deutschlandgeschäft von PrestaShop zu übernehmen. Ohne Zweifel ist es für mich Herausforderung und Verpflichtung zugleich, einem der erfolgreichsten Onlineshopsysteme weltweit auch in Deutschland den Stellenwert zu verschaffen, den es in vielen anderen europäischen Ländern bereits hat. Für PrestaShop ist Deutschland der strategische Markt in Europa für zukünftiges Wachstum und da konnte ich mir nicht die einmalige Chance entgehen lassen meinen Beitrag zu dieser Erfolgsgeschichte zu leisten.

Welche Erfahrung bringen Sie mit und was sind Ihre Spezialgebiete?

Ich bin seit langer Zeit im eCommerce Versandhandel zuhause und habe mich die letzten Jahre auf den Schwerpunkt Backoffice-Prozesse konzentriert. Salopp ausgedrückt ist dies alles, was hinter dem Onlineshop passiert: Lagermanagement, Versand, Retouren, Zahlungsabwicklung, Einkauf, Artikel- und Multichannelmanagement. Von daher war und bin ich sehr eng mit allen im eCommerce ECO-System anzutreffenden Partnern vernetzt. Man kann ganz klar sagen, dem eCommerce gehört meine Leidenschaft.

Was sind Ihre Aufgabenbereiche als PrestaShop Country Manager?

PrestaShop ist eine großartige Lösung, das wissen alle, die täglich damit arbeiten. Dies auch außerhalb der PrestaShop Community bekannt zu machen ist eine meiner vordringlichen Aufgaben. Aber natürlich gibt es da noch viel mehr. Bisher wurde PrestaShop in Deutschland von der Community vorangetrieben und ist auf dieser Basis bereits sehr erfolgreich gewachsen. Ich werde diesen Faden aufgreifen und das Netzwerk aus Partnern nun massiv ausbauen. Dazu zählen auf der einen Seite die klassischen Webagenturen, die für mich wichtige Multiplikatoren sind,  über die PrestaShop Zugang zu spannenden Kunden erhält. Desweiteren ist es meine vorrangige Aufgabe das eCommerce ECO-System stärker an PrestaShop anzubinden. Neben den bereits zahlreich vertretenen Paymentlösungen ist es wichtig auch Schnittstellen zu den ERP-Systemen, Marktplätzen, Multichannelplattformen und Onlinemarketinglösungen bereitzustellen, die der deutsche Onlinehändler erwartet.  Hier gibt es bereits etliche Gespräche aus denen sich bald neuen Kooperationen ergeben werden. Darüber hinaus wird der Auf- und Ausbau der Präsenz von PrestaShop im deutschen Markt einen großen Stellenwert einnehmen. Auch hier sind die Themen wieder sehr breit gefächert – Messen, Konferenzen, verstärkte Zusammenarbeit mit der Presse, ein auf den deutschen Markt zugeschnittenes Online Marketing usw.

Nicht zuletzt werden auch strategische Kooperationen eine wichtige Rolle beim Wachstum von PrestaShop in Deutschland spielen – aber dies ist eher ein langfristig angelegtes Thema und hier will ich noch nicht zu viel verraten. Sie sehen, dies sind nur wenige Schlagworte, welche aber bereits recht gut die Bandbreite der vor mir liegenden Aufgaben verdeutlichen.

Aber am Ende ist für PrestaShop immer die Anzahl der aktiven Onlineshops der Benchmark, an dem der Erfolg gemessen wird. Also steht am Ende immer wieder der Kunde, sprich der Onlinehändler im Mittelpunkt all meines Handelns.

Sie wohnen und arbeiten in Berlin, dem pulsierenden Zentrum der deutschen Startup-Kultur. Spürt man dort etwas vom PrestaShop-Hype, werden hier besondere Projekte mit PrestaShop initiiert und sind die Agenturen in Berlin auch auf den Zug aufgesprungen?

Ja, Hype ist der richtige Ausdruck in Verbindung von Berlin und Startups. Nachdem ich begonnen habe mich intensiver mit PrestaShop zu beschäftigen, war ich überrascht, was für eine lebendige Agenturszene es in Berlin rund um PrestaShop gibt und wie viele spannende Projekte auf der Plattform umgesetzt werden. Aber ich möchte hier Berlin nicht besonders hervorheben, denn überall in Deutschland habe ich Agenturen getroffen, die die Leidenschaft für PrestaShop teilen. Aus meiner Sicht spielt der Standort der Agentur keine Rolle, sondern Kreativität und die Fähigkeit, hochwertige Projekte zu realisieren.

Wie sehen Sie die derartige Situation von PrestaShop in Deutschland und was gilt es zu verbessern?

Wie bereits angesprochen verfügt PrestaShop über lebendige Community und mit über 4500 aktiven Shops eine solide Basis an Onlineshops. Allerdings kann ich aus meiner Zeit vor PrestaShop sagen, dass dieses Potential so nicht in der gesamten eCommerce Branche wahrgenommen wird und man hier eher noch „unter dem Radar“ fliegt. Dies heißt für mich im Umkehrschluss, dass hier viel ungenutztes Potential vorhanden ist. Des Weiteren ist es notwendig das Augenmerk einer international agierenden Unternehmens wie PrestaShop noch stärker auf die Anforderungen des deutschen Marktes zu richten. Wie alle Beteiligten wissen, gibt es in Deutschland etliche Besonderheiten, denen ausreichend Rechnung getragen werden muss. Am Ende umreißen meine bereits geschilderten Aufgaben als Country Manager auch gleichzeitig die Punkte, die es auszubauen gibt.

Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit Partnern, Agenturen und Shopbetreibern vor?

Wie bereits dargelegt ist die Community Herzstücke von PrestaShop und diese gilt es weiter zu entwickeln – wobei meine Erfahrung gezeigt hat, dass die Community zu großen Teilen aus Agenturen und den Händlern selbst besteht. Zukünftig wird es daher zum Beispiel verstärkt lokale Events geben, um die Mitglieder der Community auch im echten Leben besser zu vernetzen und halt nicht nur virtuell.

Insbesondere für die umfassendere Betreuung der Agenturen und Partnern werden zusätzliche personale Ressourcen geschafften. Dies bedeutet, dass die Agenturen intensiver betreut werden und man zum Beispiel gemeinsame Marketingmaßnahmen entwickelt, bei großen Leads zusammen Kunden akquiriert, gemeinsam Events durchführt oder auch individuelle Projekte wie ein deutsches Handbuch oder die Erstellung einer umfassenden Videotutorialreihe angeht. Hier wird es ohne Zweifel eine Weiterentwicklung der bisherigen Zusammenarbeit geben. Dabei ist für mich ganz klar, dass die Grundlage für die Kooperationen immer die offizielle Zertifizierung der Partneragentur ist. Nur so können wir sicherstellen, dass die hohen Qualitätsstandards von PrestaShop gehalten und weiterentwickelt werden.

Wie kann man konkurrenzfähig gegenüber anderen Systemen wie Shopware, Oxid und Magento bleiben?

Wenn man die Vorteile von PrestaShop in wenigen Worten zusammenfassen will, dann steht da „Easy to use“, „Ready to run“ und „International“. Keines der drei genannten Systeme kann all diese Vorteile in sich vereinen. Hier  liegen ganz klar die Stärken von PrestaShop. Mehrwährungsfähigkeit, Mehrsprachigkeit, Mehrmandantenfähigkeit, Internationalität oder responsive Design sind nur einige Stichworte die in der DNAN von PrestaShops verankert sind und dies für den Onlinehändler völlig kostenfrei. Das ist ein weiterer entscheidender Punkt, der für PrestaShop spricht, denn hier gibt es keine „Community Version“, die nur dazu dient später eine Premium- oder Professionallizenz zu verkaufen. PrestaShop ist für den Händler kostenfrei – egal ob als selbst betriebene Lösung oder als PrestaShop Cloud. Von daher sehe ich PrestaShop in unserer Zielgruppe der kleinen und mittleren Onlinehändler bestens aufgestellt.

Die PrestaShop Addons Plattform ist international ausgerichtet. Gibt es einen Ansatz, dass es zukünftig eine deutsche Addons Plattform geben wird?

Einer der großen Vorteile von PrestaShop ist ohne Zweifel die starke internationale Ausrichtung. Damit hat der Händler auch direkten Zugriff auf Module von Entwicklern aus aller Welt. Somit wird auch die Anbindung eines spanisches Zahlungsinstitutes oder eines polnischen Logistikers problemlos möglich. Natürlich bedeutet dies einen hohen Aufwand bei der Validierung der Module für den Addon-Marketplace seitens PrestaShops. Daher arbeiten wir ständig an der Weiterentwicklung der Addons-Plattform und des Zertifizierungsprozesses. Hier wird man nie perfekt sein aber wir sind ständig bestrebt uns auf ein Optimum zuzubewegen. Eine weitere Herausforderung ist tatsächlich das Thema der Sprachen. Dies betrifft einmal das Modul selbst und die Dokumentation als auch die die Beschreibungen auf dem Addon-Marketplace. Hier ist noch viel zu tun um alle Inhalte in Deutsch bereitstellen zu können. Ich bin aber zuversichtlich, dass mit der wachsenden Bedeutung von Deutschland in der PrestaShop-Welt auch die Anzahl der deutschsprachigen Module zunimmt – denn am Ende hat jeder Entwickler ein Interesse seine Module auch den deutschen Kunden anzubieten. Darüber kann ich mir durchaus vorstellen, dass hier zukünftig noch stärker mit Filtern auf der  Addon-Plattform gearbeitet wird um schneller deutsche/deutschsprachige Module ausfindig zu machen.

PrestaShop ist in sehr vielen Sprachen übersetzt. Deutsch ist nahezu komplett, doch es gibt immer mal wieder Fehlausdrücke oder unübersetzte Passagen. Wie lässt sich das verbessern?

PrestaShop ist in über 160 Ländern mit mehr als 60 Sprachversionen im Einsatz. Daher ist die das Thema Übersetzung, genauso wie bei den Modulen,  ein ewig andauernder Prozess der Optimierung. Ich selbst bin auf der Übersetzungsplattform crowdin aktiv und hier wird es unter anderem an der Community sein, die Qualität der Übersetzung zu verbessern – nirgendwo kommt der der OpenSource und Community Gedanke besser zum Tragen als bei diesem Thema.

Wird die Funktionalität von EU Legal, das Modul für die Verbesserung der Rechtssicherheit, noch dieses Jahr in den Core von PrestaShop implementiert?

PrestaShop als global ausgerichtete Onlineshoplösung entwickelt eine großartige Software, die es weltweit Menschen erlaubt auf einfachste Weise ein Onlinegeschäft zu eröffnen. Wie wir besonders für  Deutschland wissen, gibt es hierfür eine große Anzahl unterschiedlichster, lokaler rechtlicher Rahmenbedingungen. Es ist PrestaShop nicht möglich, die rechtlichen Rahmenbedingungen von 160 Ländern im Core abzubilden. Dieser Aufgabe haben sich Partner angenommen, die dann spezielle Module entwickelt haben, die diese Anforderungen in der Software abbilden..

Da der deutsche Markt für PrestaShop einen besonders hohen Stellenwert besitzt und in vielen Dingen auch im europäischen Kontext eine Vorreiterrolle übernimmt, hat man sich entschieden, die rechtlichen Anforderungen des deutschen Marktes in den Core zu implementieren. Ein Team aus verschiedenen Abteilungen, in dem auch ich involviert bin, arbeitet an dieser Aufgabe. Ich gehe davon aus, dass die Core-Implementierung im ersten Halbjahr 2015 abgeschlossen sein wird. Aber dies sind aus meiner Sicht hauptsächlich technische Details – mit EU Legal ist PrestaShop in Deutschland rechtssicher – dies wird auch durch die Vorzertifizierung durch Trusted Shops deutlich.

Was ist Ihr Lieblings-PrestaShop im Showcase?

Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Seit dem ich bei PrestaShop angefangen habe stoße ich jeden Tag wieder auf neue Shops die mich verblüffen und das riesige Leistungspotential von PrestaShop verdeutlichen. Mein Lieblingsshop ist derjenige, der für den Händler Umsatz generiert und den Kunden zum Wiederkommen einlädt. Somit liegt die Schönheit immer im Auge des Betrachters.

2 Antworten zu “11 Fragen an Hagen Meischner, den neuen PrestaShop Country Manager von Deutschland”

  1. ich habe prestacloud mit multistore, was ist genau zu tun damit es weiter funktioniert. ich habe auch eine anmeldung bei 1a1 .
    danke fuer die Hilfe
    johanness

    • gurkcity sagt:

      Hallo,
      am besten suchen Sie sich eine Partneragentur, die den Umzug veranlasst und den Shop auf eine ordentliche Domain in Ihrem eigenen Webspace bringt.
      Mit freundlichen Grüßen
      Chris Gurk

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